Anstatt wie gewöhnlich von Stadt zu Stadt zu fahren, werde ich aus ökologischen Gründen von Ende April bis Mitte Juni zu Fuß durch Österreich wandern und an allen Plätzen spielen, wo es gerade passt und wo ich erwünscht bin. (Anmerkung: Mir ist bewusst, dass es sich hierbei um Symbolik handelt und es die Welt nicht ändern wird. Ich bin Künstler und nicht US-Präsident oder UN-Generalsekretär.)

Die Wahl des Mottos „Straßenhund“ ist nicht zufällig gewählt. Es entspricht nicht nur dem, was ich bei dieser Tour mache, sondern auch meinen wesentlichen Charakterzügen. Während die meisten Gigs dieser Tour privater Natur sind, ist der Auftakt am 28.04. in der Erbse Bruckneudorf und der Abschluss am 10.06. im Kellertheater öffentlich.

Kritikern möchte ich Folgendes mitgeben: Euer Killer-Argument "Glaubst du, du kannst die Welt retten?" dient euch doch nur als Absolution, im Leben ein komplettes Arschloch zu sein. Ihr habt nicht verstanden, worum es geht.

"Ein schummriges Café mitten in Wien. Bei der urigen Chefin Claudia Sadlo sind stets mehr oder weniger illustere Gäste und schrullige Kreaturen der Stadt anzutreffen. Der elitäre Schauspieler Benjamin Turecek ist ebenso häufiger im "Freudenhaus" als auf der Bühne zu sehen, wie der hemdsärmelige Musiker Harald Pomper. Zu später Stunde und gut "betankt" diskutieren die Nachtanbeter über Gott und die Welt - wobei sie kein Klischee und kein Fettnäpfchen auslassen und einen skurrilen Einblick in die Seele Österreichs gewähren."

Was dabei herauskommt, kannst du bei einer der Vorpremieren sehen:

24. April: Gruam, Wien

01. Juni: Heinrich, Wien

21. Sept: Tschocherl, Wien

Nach 60 Jahren ist das Friedensprojekt "Europäische Union" zu einem Lobbyistenclub verkommen, bei dem jene die Gesetze maßgeblich bestimmen, die am meisten Geld und gesellschaftlichen Einfluss/Kontakte haben. Die Grundidee liegt in Form der Sterne zerbrochen am Boden und die neuen leuchtenden Sterne über Europa sind internationale Multis.

Seit 10 Jahren leben wir in der "Wirtschaftskrise", bei der die Verursacher der Krise (zB Goldman Sachs) reicher ist, als je zuvor. Diese Umverteilung führt zu einem enormen Ungleichgewicht innerhalb unserer globalisierten Welt. Unter diesen Umständen ist es aber völlig unmöglich, dass wir in Frieden leben.Das Resultat: Krieg, Ausbeutung, Lohndumping, frustrierte Menschen und der Aufstieg rechter Parteien und neuer Nationalismus. Nationalismus hat in Europa aber immer zu Kriegen geführt.Kluge Köpfe weisen darauf seit Jahren hin - ich zumindest seit 2008 in meinem Stück "Nie Genug". Danke Horst Seehofer für seine Offenheit: YouTube-Clip.

"Endspiel Demokratie. Oder: Wie eine Gesellschaft über den Tisch gezogen wird"

Die Grundthese des Programms, das eine Mischung aus Kabarett und Konzert ist: Bei einem derartigen sozialen Ungleichgewicht in unserer globalisierten Welt werden wir nie in Frieden leben können - dies ist völlig unmöglich. Wir lassen in Asien und Afrika unsere Konsumgüter unter unwürdigsten Bedingungen produzieren und wundern uns, wenn es einen Hass auf den Westen gibt oder wenn Fundamentalisten ein leichtes Spiel haben.

Westliche Geheimdienste putschen auf Betreiben diverser Konzernmultis demokratisch gewählte Politiker weg und installieren brutale Diktaturen um weiterhin billig an Öl, Lebensmittel oder diversen Rohstoffen zu kommen. Despoten und Terroristen wie Saddam Hussein oder Osama Bin Laden wurden jahrelang mit Geld, Waffen oder Giftgas aus dem Westen unterstützt. Die Folgen dieser "Außenpolitik" kennen wir alle.

Praktisch nebenbei zerstören wir unsere Umwelt nachhaltig und glauben, mit Geld das wieder gutmachen zu können. Hier ein Trailer des Programms.

"Von ganz schön böse bis ziemlich viel Schmäh"... Aufgenommen im Aera Wien und im Kastell Stegersbach zeigt es meine weiterhin - und immer wichtiger werdende - wachstumskritische Ausrichtung. Ausgelagerte Sklaverei samt Kinderarbeit in weit entfernten Ländern samt Kinderarbeit werden in "Ihr Kinderlein kommet" behandelt. Auch die schleichende Entdemokratisierung wurde wie die Ablenkung der Menschen durch Pseudoinhalte thematisiert. Unter dem Eindruck, die Leute sollten lieber beim Song-Contest mitvoten als bei der Zukunft unserer Gesellschaft mitdenken habe ich das Stück "Halt's Maul" geschrieben.

In der zweiten Hälfte des Albums kommt aber auch der Humor nicht zu kurz - besonders was die persönliche Ebene betrifft - und so kam auch mein altes, selbstironisches Anti-Liebeslied "Du nervst" endlich auf CD.

Nach dem ersten großen Projekt mit der "Verlierer"-CD folgten Auftritte in Wien, Niederösterreich oder Deutschland - entweder solo oder mit Günther Hoyer an meiner Seite.

So waren wir 2007 beim Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt zu Gast und im gleichen Jahr absolvierte ich eine Solo-Tour, die mich kreuz und quer durch verschiedene Kneipen und Clubs in ganz Deutschland führte (u.a. Bluesbar-Bamberg, Shamrock-Hamburg, B-West-Potsdam, Lütt Matten-Garding, Altes Schlachthaus-Schwäbisch Hall, Klaaf-Frechen bei Köln, Conditorei-Stuttgart).

2009 veröffentlichte ich die Single "Jenseits Reggae" und etwa zur gleichen Zeit stieß auch die Percussionistin Nicole Janss zu uns. Es folgten zahlreiche Auftritte zu dritt - u.a. beim Sakuramachis Sunbeng-Festival in Oberösterreich oder beim ersten Wiener Folkfestival (u.a. mit New Model Army). Dies war natürlich eine große Freude für mich - war ich doch seit Besuchen in der Kult-Disco "Kamakura" in meiner Jugend ein New-Model-Army-Fan & bin es bis heute.

Ein besonderes Highlight war auch ein Auftritt bei der Lichterkette vorm - bzw. um das - Wiener Parlament, wo gegen rechte Hetze nicht nur demonstriert, sondern viel mehr positiv gefeiert wurde.

Ein besonderes Highlight war auch ein Auftritt bei der Lichterkette vor dem - bzw. um das - Wiener Parlament, wo gegen rechte Hetze nicht nur demonstriert, sondern viel mehr positiv gefeiert wurde.

Im gleichen Jahr nahmen wir zu dritt das neue Album "Alkohol & andere Probleme auf", welches im Gegenzug zur ersten CD nur mehr deutschsprachige Texte enthält. Die reduzierte Begleitung (neben dem Gesang sind großteils nur akustische Gitarren und Percussions zu hören) und die kritischen Texte deuten die verstärke Orientierung zum Genre Singer/Songwriter bzw. Liedermacherei an.

2010 schließlich nutzte ich einen Aufenthalt in Japan für eine Solo-Club-Tour (vier meiner Lieder wurden dafür ins Japanische übersetzt - zB Kori Gori Alcohol/Nie wieder Alkohol oder Omae Uzai/Du nervst) und spielte insgesamt 13 Konzerte in Tokio, Aichi und Osaka. (U.a. im Club Edge, Hot Shot, Fireloop, Tasaku, Tenmado, Ringoya, Pensee Hall, RéG, NeZUMI, Club Voice).

Es war ein wirklich leiwander feiner Herbst in Japan, bei dem ich sehr viele interessante Menschen und Künstler kennenlernen konnte. Es gab auch Gespräche, solo 4 Wochen in einer etablierten Kleinkunstbühne in Tokio aufzutreten. Dass der Super-GAU in Fukushima diese Pläne zunichte machte, ist sicher das allerkleinste Problem. Einige Musiker, mit denen ich regelmäßig in Kontakt war, haben nach dem Tsunami und der Atomkatastrophe nicht mehr geantwortet. Ich hoffe es geht ihnen gut.

Nach der Atomkatastrophe in Japan ist nichts mehr, wie es war. Viele Familien sind zerrissen: Viele Mütter sind mit den Kindern in den Landessüden gezogen, um die Kinder in Tokio nicht zu gefährden, während die Männer ihren Job nicht aufgeben wollten und in der Stadt geblieben sind.

Interessant ist aber auch der Umstand, dass mich eine Freundin aus Tokio (sie wohnt inzwischen auch im Landessüden) in Berlin und Wien besucht hat. Sie hatte auch ihren Geigerzähler dabei und in Altbauwohnungen in Deutschland und Österreich ist die Belastung höher als in Tokio. Ein Architekt erklärte mir einmal, dass in  richtigen Ziegeln Strahlung leichter "gespeichert" werden kann, als in Stahlbeton-Bauten.