Nachdem die Premiere bereits vom Frühjahr auf den Herbst verschoben musste, konnte das Programm im Oktober - wenn auch durch Corona mit ausgedünnten Sitzplätzen gespielt werden. Nun wird auf eine Fortsetzung gehofft.
PR-Text:
Herr P. hat es geschafft: Ein wuchtiges Haus (die Kredite werden pünktlich abbezahlt), ein polierter Van, ein stets korrekt gemähter Rasen & ein Pool, der demnächst den Garten schmücken soll.
Auch bei Frau B. läuft es nach Plan. Im Designerschrank hängen Blusen von Louis Vuitton, dank einer Therapie hat sie - wie empfohlen - durchschnittlich 2,35 Mal Sex pro Woche (ab & zu sogar gerne) und ihre Karriereleiter zeigt steil nach oben.
Doch warum zur Hölle beschleicht die beiden nachts so ein seltsames Gefühl? Liegt es vielleicht an...?! Und DARF man das überhaupt noch denken?
Von der Premiere gibt es Video-Kritik von Daniel Landau sowie von der Vorpremiere eine Rezension in der Kulturwoche.
Handelt es sich bei dem in der ich-Form erzählten Geschichte beim Protagonisten um Harald Pomper? Vermutlich nicht, auch wenn vieles aus seinem realen Leben abgekupfert zu sein scheint.
In dem Programm über einen jungen Mann aus der Provinz, der sich in die große Stadt begibt um seinem rebellischen Drang zu folgen. schwebt stets eine Kritik am Lifestyle mit Konsum- und Verschwendungssucht mit. Dabei bindet Pomper immer wieder sein Publikum ins Geschehen mit ein.
Nachdem er Schlosser nur aus Zufall geworden ist, beschließt er die Matura nachzuholen und landet schließlich beim Publizistikstudium.
Dort lernt er Beate – eine entschlossene Trotzkistin – kennen. In nächtelangen Diskussionen überlegen sie, wie sie das Proletariat vom Joch ihrer Unterdrückung befreien könne & welche Pamphlete sie verfassen müssen. Leider sind die Diskussion dermaßen anstrengend, dass das Aufräumen nach dem Gelage wie selbstverständlich der „Putzfrau“ überlassen wird.
Bobos sind den kritischen Geistern ein Dorn im Auge & sicherheitshalber doziert auch gleich, was dies für eine Menschengattung überhaupt ist.
Die Zeit vergeht und eines Tages trifft der ehemalige Rebell Beate in einer Starbucksfiliale wieder (er musste eben nur kurz auf die Toilette). Sie verdient sich ihr Geld inzwischen bei einer großen Bank, er ist tatsächlich im Journalismus gelandet (wenn auch nicht bei einem Premiumblatt). Die beiden kommen sich näher, und da ihrer Eltern ein Grundstück im Speckgürtel Wiens besitzen, beschließen sie dort ein Haus zu bauen. Auch wenn die Sturm- und Drangzeit vorbei ist, schlägt in ihnen doch noch ein ökologisches und soziales Herz.
Nach Jahren der Anstrengungen ist das Haus perfekt. Geräumige Kleiderschränke, ein Topküche oder ein Pool sollen ein standesgemäßes Ambiente schaffen.
Nur das Verhältnis mit den Nachbarn scheint nicht wirklich zu funktionieren und auch im ehelichen Bett herrscht eher Biedermeier statt Revolution. Die empfohlen 2,35 sexuellen Handlungen pro Woche wollen jedenfalls nicht klappen.
Noch einmal erwacht sein kritischer Geist und plötzlich weiß er, wer ihm das alles eingebrockt hat.
Regelmäßige Besucherinnen und Besucher von Pomper wissen aber, dass es spätestens bei der Zugabe nochmals etwas kräftiger wird und das Publikum mit etwas „Rock'n Roll“ verabschiedet wird.
Die nächsten Termine:
3. Feber - Theater am Alsergrund / Wien
26. Feber - VolXhaus / Klagenfurt
3. März - Theater am Alsergrund / Wien
23. April - Kulisse / Wien
30. April - OHO / Oberwart
7. Mai - Schuhmühle / Schattendorf
12. Mai - Tschocherl / Wien